Vom Stoahauermuseum zum Aussichtsturm
Eine Wanderung am 1. Mai hat lange Tradition bei der Freyunger Waldvereinssektion. Ziel war dieses Jahr die Region Büchlberg.
Eine stattliche Schar von Mitgliedern machte sich unter der Führung von Dr. Peter Dillinger bei Traumwetter auf den Weg zum dortigen Steinbruchsee im Bergholz.Dieser faszinierende, dunkle 12 m tiefe Steinbruchsee ist ein Relikt des ehemaligen Kerberbruchs, der von 1870 bis 1972 betrieben wurde und zeitweise mehr als 100 Stoahauern Arbeit gab.
Der vollgelaufene Steinbruch kann oberhalb der Abbruchkante, am Trauf sozusagen, umrundet werden; der Weg tangiert dabei mehrere Aussichtsbastionen mit Blick über das Naturidyll aus 2. Hand und zum neuen Aussichtsturm.
Dieser ist alsbald erreicht, bietet Aussicht auf die Grenzberge und die Bergwelt des unteren Bayerwaldes.
Eine Infotafel gibt Details preis: Im Jahre 2019/20 fertig gestellt weist der Stahlturm 140 Stufen auf und ist bis zur Plattform 25 Meter hoch.
Zu Füßen des Turms fanden die Wanderer ein geöffnetes, kleines, aber feines Stoahauermuseum vor, in dem der Kerberbruch thematisiert wird. So wurde Steinmaterial etwa auch per Materialseilbahn ins Ilztal zur dortigen Ilztalbahn transferiert.
Die Wanderung nutzte im weiteren Verlauf den sog. „Huftierrundweg“, der so benannt ist, nachdem er in Mitterbrünst einen offenen Rinderstall und in Schwieging mehrere Pferdekoppeln tangiert. In Schwolgau geht es an der hölzernen Dorfkapelle vorbei, welche ein sog. Waffen-Christi-Kreuz birgt. Sie ist ein etwas größerer, originalgetreuer Nachbau einer Vorgängerkapelle, die nun im Freilichtmuseum Finsterau ihren Platz hat.
Steil war der nun folgende Anstieg entlang des Kreuzwegs hinauf zum Weinberg, der am Naturfriedhof Tannöd endet.Der Weinberg ist eine Oase der Ruhe, aussichtsreich und mit Möglichkeiten zur Rast.
Zurück in Büchlberg ließ die Sektion den Tag mit einer Einkehr genussreich ausklingen.
Text und Fotos: Dr. Peter Dillinger