Bei Traumwetter auf die Große Kanzel
Die Abschlusstour der Sektion Freyung des Bayerischen Wald-Vereins führte 23 Wanderbegeisterte auf die Große Kanzel. Der Herbst zeigte sich von seiner besten Seite: morgendlicher Tau, klare Luft und sanftes Licht, das das leuchtende Farben-spiel des Mischwaldes hervorhob.
Foto 1: Rast an der Steinbachklause
Unter der Führung von Rosa Mörtl startete die Gruppe am Parkplatz Jägerstraßl. Der als „Traumtour“ zertifizierte Rundweg mit der Markierung „Eisvogel“ verläuft zunächst am Steinbach entlang. Der Weg folgt der aufgelassenen Bahntrasse der Spiegelauer Waldbahn, die per Schmalspur bis in die 1950er Jahre Holz aus dem hiesigen Wald transportierte. Nun ist das Gebiet ein beliebtes Revier des Bibers.
Ein angelegter Bohlenweg brachte die Wanderer sicher über das von Bibern aufgestaute Areal – ökologisch besonders wertvoll, da es Wasser zurückhält, die Artenvielfalt fördert und natürliche Prozesse wie die Renaturierung von Fließgewässern unter-stützt.
Der Weg führt weiter flussaufwärts in Mäandern dem Steinbach folgend, der teils in kleinen Wasserfällen die Höhen überwindet. Das erste Etappenziel – die Steinbach-klause – wurde einst zur Holztrift gestaut. Immer wieder erklären Infotafeln die Landschaft und die Leitidee des Nationalparks.
Nach einer kleinen Rast und einem Fotostopp ging es mithilfe eines Stegs über den Steinbach. Weiter auf der Markierung „Eisvogel“ – vorbei am Seefilz – nahmen wir auf der Anhöhe die Abzweigung zur 1.002 m hohen Großen Kanzel und erklommen den felsigen Gipfel bis zum Gipfelkreuz auf einem schmalen Steig. Ein wenig Kraxelei war notwendig, wenn man ganz nach oben wollte.
Foto 2: Unterm Gipfel der Großen Kanzel
Die Wandergruppe genoss die herrliche Rundumsicht in die Nationalpark-Region und wegen des Föhns konnte man bis zum Dachstein in den Nördlichen Kalkalpen schauen.
Auf Waldpfaden wanderten wir talwärts durch Mischwälder und kamen am Taferl vorbei, einem historischen Bildstock. Ein letzter Anstieg über eine Felsentreppe aus Granit – die Steinerne Stiege – musste überwunden werden, bevor es stetig bergab, jedoch abwechslungsreich – mal wild, mal still, aber immer eindrucksvoll – zurück zum Jägerstraßl ging. Kulinarisch ließ man die Tour am Kirchweihsonntag mit Enten- und Gänsebraten im Gasthaus Fuchs in Mauth ausklingen.
Text und Fotos: Marita Schiller
Fotostrecke Steinbachklause - Große Kanzel
Fotos zur Fotostrecke: Rita Weiss, Franz Uhrmann, Hubert Gibis (Komoot)
Vom Jägerstraßl am Steinbach entlang zur Steinbachklause
Von der Steinbachklause zur Grossen Kanzel
Zurück zum Jägerstraßl und Einkehr in Mauth
