Pavillon in den „Waldgärten" — Sektionen zur Beteiligung aufgerufen
Mltgliederwerbung sei eines der wichtigsten Themen für die Zukunft des Bayerischen Wald-Vereins. Das betonte Präsident Helmut Brunner zuletzt beim Bayerwaldtag. Derzeit laufen die Vorbereitungen in Freyung für die Landesgartenschau 2023. Sie wird von 25. Mai bis 3. Oktober 2023 zigtausende Besucher anlocken. Sie kommen aus ganz Bayern sowie den benachbarten Ländern Österreich und Tschechien. Doch auch sehr viele Menschen aus dem Bayerischen Wald werden sich dieses Großereignis nicht entgehen lassen. Was läge also näher für den Bayerischen Wald-Verein, als sich hier mit einem Ausstellungsbeitrag zu beteiligen?
Vor diesem Hintergrund fand im September eine Begehung des Geländes im Freyunger Ortsteil Geyersberg statt, der im Zuge der LGS zu einem attraktiven Höhenpark entwickelt wird. Vertreter umliegender Sektionen waren auf Einladung des geschäftsführenden Vorsitzenden Georg Pletl gekommen, um sich ein Bild von der Örtlichkeit zu machen. Tina Heigl, die im Team der Gartenschau für die Ausstellungsbeiträge zuständig ist, führte die Gruppe. Sie gab zunächst einen Überblick über das Gesamtgelände, das in zwei Bereiche untergliedert ist. Für den Wald-Verein hatte sie die „Waldgärten" als Standort ausgemacht, da dort weitere Aussteller, die sich vorwiegend den Themen Umwelt- und Naturschutz widmen wie etwa der Nationalpark Bayerischer Wald, ihren Platz haben werden. Sie informierte auch darüber, dass es ab 2023 ein Förderprogramm gebe, das sich genau an solche Vereine und Institutionen richte, die Naturschutz in ihrer Satzung verankert haben. Zunächst aber ging es für Georg Pletl um die grundsätzliche Frage: „Wollen wir das gemeinsam machen?" Denn ein Ausstellungsbeitrag muss auch über die insgesamt 132 Tage Laufzeit der Landesgartenschau mit Leben gefüllt werden. „Dazu brauchen wir das Engagement und die Begeisterung vieler Sektionen, vor allem natürlich der rund 20, die im Unteren Wald beheimatet sind."
Die Antwort der Teilnehmer auf diese Frage, war ein einheilliges „Ja" nach dem Motto: „Es wäre doch eine Schande, wenn wir hier im Bayerischen Wald Gastgeber einer Landesgartenschau sind und wir als traditionsreicher Bayerischer Wald-Verein uns nicht beteiligen würden."
Was genau der Verein vor Ort machen will, muss erst noch entwickelt werden. Zuerst gilt es, eine Hütte, einen Unterstand oder ähnliches zu konzipieren, in dem dann der Verein ein Programm anbieten kann. Denn so viel konnte Tina Heigl den Besuchern schon mitgeben: „Ein Beitrag, bei dem es nur Schautafeln zu sehen gibt, da laufen die Menschen dran vorbei. Es muss dort Leben herrschen, damit Ihr Beitrag auch die gewünschte Aufmerksamkeit bekommt."
Da der Antrag für die Förderung, bei der sowohl die Kosten für die „Hardware" als auch für mögliches Personal finanziell unterstützt wird (den Rest trägt der Hauptverein), Anfang des Jahres 2022 einzureichen ist, drängt die Zeit.
Ist dieser Prozess abgeschlossen, gilt es im Verlauf des Jahres 2022 möglichst viele Sektionen zum Mitmachen zu gewinnen. So ist es etwa denkbar, dass jede Sektion für ein Wochenende zuständig ist und vor Ort den Pavillon mit Leben füllt — sei es durch eine Veranstaltung oder durch die reine Anwesenheit, um den Gästen die Geschichte, die Ziele und die Bedeutung des Bayerischen Wald-Vereins persönlich zu vermitteln. „Es braucht oft gar nicht so viel Action zu sein. Es reicht schon aus, wenn Menschen hier sind, ein Bierchen zusammen trinken und sich persönlich austauschen. Das macht den Charme aus. Und das ist es auch, was den Besuchern im Gedächtnis bleibt", so Tina Heigl, die bereits einige Landesgartenschauen in Bayern begleitet hat. Und genau das ist es auch, was den Verantwortlichen der Landesgartenschau in Freyung am meisten am Herzen liegt. Man will die gesamte Region des Bayerischen Waldes den Gästen vermitteln. „Der Einheimische soll sich hier wiederfinden und der auswärtige Besucher soll ein Gefühl dafür bekommen, was diesen Landstrich und seine Menschen so besonders macht."
Und ein Verein wie der Bayerische Wald-Verein, der seit über 130 Jahren diese Region prägt, gehört dabei unbedingt dazu. Mit dieser Feststellung endete die Begehung. In der nächsten Ausgabe des „Bayerwald" gibt es dann womöglich schon Konkreteres zu berichten.
Manuela Lang