Die von der Waldvereinssektion Freyung durchgeführte dritte Etappe auf dem Europäischen Pilgerweg „Via Nova“ führte die Mitglieder von Tittling nach Perlesreut. Organisiert und geführt wurde diese Wanderung wiederum vom 1. Vorsitzenden Helmut Kaspar. Nachdem der Bus die 27 Teilnehmer von Freyung nach Tittling gebracht hatte, wanderte die Gruppe gleich hinauf zum Blümersberg mit einer herrlichen Aussicht auf die umliegenden Burgen und dem dort angelegten Labyrinth, einem uralten Symbol der Menschheit. Bei herrlichem, aber schwülen Wetter ging es auf dem Pilgerweg dann bergab und bergauf, vorbei an schönen Dörfern und vielen kleinen Kapellen, die zum kurzen Verweilen einluden. Über Hohenwart undTrautmannsdorf erreichten die Wanderer nach etwa sechs Kilometern das schöne Dorf Preying mit seiner berühmten kath. Wallfahrtskirche „St. Brigida“. Im 15. Jhdt. im spätgotischen Stil errichtet, wurde der Turm und die Innenausstattung später barockisiert. Im Kirchengarten legte die Gruppe eine längere Rast ein und verzehrte die mitgebrachte Brotzeit.
Gut erholt und erfrischt wanderten die Teilnehmer anschließend nach „Engler Öd“, vorbei an einer kleinen Töpferei, und hinunter zum „Ilztalwanderweg“, auf dem nach einigen Kilometern die Dießensteinermühle erreicht wurde. Am „Ilzsteg“, einer kleinen Brücke, der die Wanderer auf die andere Seite des Flusses führt, erinnerte der Vorsitzende an die Bedeutung dieses Ortes, denn dieser Steg verband einst zwei große Herrschaftsgebiete: auf der Ostseite das Gebiet des Bistums Passau und auf der gegenüberliegenden Seite das Gebiet des Herzogtums Bayern.
Der angenehmste Teil des Pilgerweges verlief dann im Schatten der Bäume flußaufwärts an der Ilz und hinauf nach Ellersdorf und Kirchleiten. Nach einem Schwenk zum „Ilztalblick“besichtigte die Wandergruppe die Wallfahrtskirche St. Nikolaus in Kirchberg. Dort wurde eine kurze Meditation gehalten, dann marschierten die Teilnehmer weiter, vorbei an der im Jahr 1625 errichteten großen Pestsäule und über Waldenreut nach Perlesreut.
Fünf Stunden Marsch, wo bei schwülem Wetter viel Schweiß floss, waren schnell vergessen, nachdem sich die Teilnehmer ausgiebig im Gasthof Gruber erholt hatten. Der 2. Vorsitzende Dr. Dillinger bedankte sich beim 1. Vorsitzenden Kaspar für die gute Organisation, äußerte aber schmunzelnd Bedenken, ob in einigen Jahren noch alle Anwesende am Endziel des Pilgerweges im 200 km entfernten Pribram ankommen werden.
Bericht und Foto: Helmut Stampka