Waldverein auf Wanderfahrt in die Wachau
Die Wachau war diesjähriges Ziel einer dreitägigen Wander- und Ausflugsfahrt der Waldvereinssektionen Freyung, Dreisessel und Leopoldsreut, organisiert unter Federführung von Heinz und Gabi Sticklorat und Hans und Hildegard Keil, alle Freyung. Hotelunterkunft bezogen wurde in Melk am Fuße des über dem Ort thronenden Stifts Melk, so dass die individuelle Stadt- und Stifterkundung ein Leichtes war. Der Reiz der Wachau liegt in der stimmigen Kombination aus Kulturlandschaft, Romantik und Bausubstanz, was sich auch im Prädikat „Weltkulturerbe“ ausdrückt, begleitet von der genießerischen Option den hier wachsenden Wein zu verkosten. Hauptsächliche Intention der Ausflugsfahrt waren aber Wanderungen in dieser von der Donau und dem Weinbau geprägten Landschaft. Besonders beeindruckend dabei die mit alten Steinmauern terrassierten Weinberge und ihren traubenbehängten Rebstöcken.
Die erste Wanderung führte die Teilnehmer vom pittoresken Ort Spitz ausgehend durch solche Weinberge hinauf zum sog. Roten Tor, dem Relikt einer Wehranlage. Im Dreißigjährigen Krieg drangen der Überlieferung nach hier die Schweden in den Ort ein und überrannten die Befestigungen. Das Donautal war von hier aus weitstreckig einsehbar. Durch herrliche Buchen- und Eichenmischwälder eines Donauseitentales ging es weiter bergwärts zur Buschandlwand mit ihren schroffen Felsrippen aus Schiefergestein und der sog. Gruber-Warte, welche noch umfassendere Aussichtsmöglichkeiten bot. Entsprechend steil dann der Abstieg nach Wösendorf ins Donautal.
Das gute frühherbstliche Wanderwetter blieb den Ausflüglern treu: die zweite Tour nahm in Unterloibern beim Franzosendenkmal ihren Ausgang; man wanderte wieder hinauf in die Donauleitenwälder durch den Loibengraben zur Hengelwand und zum Aussichtsturm namens Starhemberwarte mit Einkehr in der Fesslhütte. Eine zweite Gruppe erkundete unterdes das Städtchen Dürnstein und stieg zur Burgruine auf, welche hoch über dem Ort thront. Wieder waren herrliche Tiefblicke auf das Donautal und Weissenkirchen im Speziellen, der Lohn. Eine Weinverkostung in Oberloibern ließ den Tag ausklingen.
Der dritte Tag begann mit einem Blick in die Klosterkirche Melk, dann Fahrt nach Maria Laach zur dortigen gotischen Wallfahrtskirche, deren Wurzeln ins 14. Jahrhundert zurückreichen. Prunkstück der Kirche ist ein prächtiger doppelflügeliger Hochaltar. Wegen einer Besonderheit der Mariendarstellung auf dem Gnadenbild des linken Seitenaltares wird die Kirchen im Volksmund auch als Kirche „Unserer Lieben Frau sechs Finger“ bezeichnet. Von hier aus trat die Gruppe eine weitere Wanderung an, wieder auf dem sog. Welterbesteig ging es diesmal hinunter nach Aggsbach Markt am Donauufer.
Den Schlusspunkt der Ausflugsfahrt setzte schließlich ein Besuch im Zisterzienser-Stift Zwettl mit Kurzbesuch des imposanten Kirchenschiffes, auf der Heimfahrt.
Bericht: Dr. Peter Dillinger, Fotos: Dr .Peter Dillinger und Hartmut Czapalla