Foto: Helmut Stampka

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Wanderung am Wimmer-Kanal 

Unterstützen wollte der 1. Vorsitzender der Waldvereinssektion Freyung Helmut Kaspar den Verein „Pro Nationalpark“ bei seinen Bemühungen, den Wimmer-Kanal aus seinem Dornröschenschlaf zu erwecken und organisierte für seinen Verein eine 10 km lange Wanderung an einem Teilabschnitt dieses Kanals. 18 Vereinsmitglieder interessierten sich für diese Tour und begleiteten ihren Vorsitzenden auf der Kanaltrasse von Mauth über Waldmühle, Spickung nach Annathal. Am Start informierte H. Kaspar die Wandergruppe ausführlich über die Gründe und den Bau des Wimmer-Kanals. Es war der K.u.K. Oberst Wimmer, der um 1800 die Herrschaft von Groß-Zdikau erwarb und den Holzreichtum in seinem 6000 Joch großen Waldgebiet zu Geld machen wollte. Da die Passauer Fürstbischöfe ihm ursprünglich die Trift der Holzstämme über die Ilz in die Donau verweigerten, plante er wie vorher Fürst Schwarzenberg, einen eigenen Triftkanal zu bauen, der vom Grenzkamm bei Finsterau über Mauth, Annathal, Himterschmiding, Grainet und Vorderfreundorf bis zur Erlau führen sollte, von wo dann die Holzstämme über die Erlau in die Donau gelangten und weiter nach Wien transportiert werden sollten. Mit einer stattlichen Anzahl von Arbeitskräften wurde 1804 mit dem Bau begonnen, aber schon bald stellte sich heraus, dass die Trassenführung große Schwierigkeiten bereitet, der Oberst die Kosten nicht mehr aufbringen konnte und so wurde der Bau des Triftkanals eingestellt und blieb unvollendet. Der erste Teil der Wanderung verlief an den Berghängen zwischen dem „Saußwasser“ im Osten und dem „Fuchsberg und „Zwölfhäuser“ im Westen. Nach der „Waldmühle“, wo sich der Teufelsbach und der Rothbach zum Saußwasser vereinen, wanderte die Gruppe hinauf in Richtung „Müllerreuten“, bis sie wieder auf den Wimmer-Kanal stieß. Im Waldgebiet „Schmelzer Stern“ wurde eine kurze Brotzeitpause eingelegt. Anschließend ging der Marsch weiter über die Staatsstraße und wieder am Triftkanal entlang über den „“Mühlriegel“, durch die „Brunnhölzer“ und das „Sandholz“ bis zur Neureithstraße, die zur Dorfmitte nach Annathal führt. Auf Grund der beschwerlichen Route ohne Wanderwege, abschnittsweise Gestrüpp und junger Baumwuchs im und am Kanalgraben, wanderte die Gruppe auf der rd. 10 km langen Strecke über 4 Stunden, die, wie sich Ehrenmitglied Dr. Dillinger in seinen Dankesworten an den Vorsitzenden ausdrückte, allen Teilnehmern wie „gefühlte“ 15 km vorkamen.

In einer Annathaler Dorfschenke erholten sich die etwas müde wirkenden Wanderer wieder schnell und verweilten bei bester Bewirtung länger als ursprünglich geplant. Die Busrückfahrt führte über Mauth zurück nach Freyung.

Bericht: Helmut Stampka; Fotos: H. Stampka u. Dr. Dillinger