Foto: Helmut Stampka

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Auf großes Interesse stieß die von Helmut Stampka für die Waldvereinssektion Freyung organisierte Böhmerwald-Kulturfahrt. Früh mussten sich die 32 Vereinsmitglieder auf den Weg machen, um mit dem Bus rechtzeitig um 10 Uhr am Wallfahrtsort in Srni (Rehberg)

anzukommen und an der Andacht bei der ehem. Hauswaldkapelle teilnehmen zu können.

Schon bei der Fahrt beeindruckte die abwechslungsreiche und waldreiche Landschaft des Böhmerwaldes die Wallfahrer. In der Mosau bei Rehberg angekommen, wanderte man noch ein kurzes Stück entlang des Chinitz-Tettau-Schwemmkanals und anschließend einen leichten Anstieg hinauf zum Wallfahrtsort bei der ehemaligen Hauswaldkapelle. Viele Wallfahrer waren schon an diesem stillen Ort mitten im Wald angekommen, darunter auch ältere Sudetendeutsche, die einst ihre Heimat im Böhmerwald verlassen mussten.

Schon seit vielen Jahren finden immer am Himmelfahrtstag der Jungfrau Maria Pilgerreisen

statt. Die erste Kapelle wurde 1820 an diesem Ort errichtet, wegen des größer werdenden Pilgerstromes baute man aber 40 Jahre später eine neue Kapelle, in der auf dem Altar die Statue der Jungfrau Maria von Lourdes aufgestellt wurde; heute steht diese Statue in einem Seitenaltar der Dreifaltigkeitskirche in Rehberg. Nachdem das Gebiet um den Kirchberg nach dem 2. Weltkrieg als Militärgelände ausgewiesen wurde, ist die Kapelle am 14.9.1957 dem Erdboden gleichgemacht worden. Heute stehen noch mehrere Mauerreste an diesem Ort und für das Heilwasser wurde ein schöner Brunnen angelegt. Die Andacht fand in einem feierlichen Rahmen statt. Pfarrer Kulhánek hatte für seine Predigt einen Dolmetscher engagiert, der u.a. auch die Predigt in deutscher Sprache übersetzte. Jagdhornbläser und eine Sängergruppe aus Klattau umrahmten diese Messe und am Schluss gab es natürlich das Böhmerwaldlied, gesungen in deutscher und tschechischer Sprache. Nach der Andacht wanderten die Wallfahrer über „Altrehberg“ zur Dreifaltigkeits-kirche in Rehberg und feierten dort die Kirchweih.Die Teilnehmer der Waldvereinssektion Freyung allerdings fuhren mit dem Bus nach Bergreichenstein und im Hotel Kašperk wurde zu Mittag gegessen. Anschließend war noch ein kurzer Bummel in der Ortschaft möglich, bevor der Bus die Gruppe hinauf zum Parkplatz bei der Karlsburg fuhr. Um 16 Uhr war die Besichtigung der Königsburg „Kašperk“ mit deutschsprachiger Führung angesagt. Die charmante Burgführerin informierte dabei ausführlich über die Entstehung und die Geschichte dieser von König Karl IV. in den Jahren 1360 - 1365 zum Schutz der in der Nähe befindlichen Goldminen errichteten Burg. In einem Kurzfilm zeigte die Burgführerin den Teilnehmern auch eine Jagdszene in den Wäldern der Burg und auch das Leben in dieser Burg, wie  es früher evtl. zugegangen sein sollte. Nach dieser „lehrreichen“ Burgführung marschierte man wieder zum Parkplatz und fuhr mit dem Bus zurück nach Freyung.

Bericht: Helmut Stampka, Fotos: Helmut Stampka u. Dr. Peter Dillinger