Werfenweng_2018
Waldverein Freyung beim Eis-Elefanten im Tennengebirge
Dunkle Wolken und Regen begleiteten die 30 Teilnehmer der Waldvereinssektion Freyung am ersten Tag des dreitägigen Jahresausfluges auf ihrer Fahrt ins Tennengebirge. Aber das Wetter besserte sich bald und am 2. und 3. Tag sorgte blauer Himmel und Sonnenschein bei den Wanderungen und Besichtigungen für eine ausgelassene Stimmung. Darüber freute sich insbesondere die Organisatorin und Wanderführerin Rita Weiß, denn sie hatte diesen Ausflug bestens vorbereitet und wusste, dass zum Gelingen einer Veranstaltung auch das Wetter eine wichtige Rolle spielt.Nach einer vierstündigen Busfahrt erreichten die Teilnehmer die Ortschaft Werfen. Dann folgte eine 20 minütige steile und gefährliche Auffahrt zum Besucherzentrum der „Eisriesenwelt Werfen“ in 1000 m Höhe, die dem Busfahrer Raček sein ganzes Können abverlangte. Bis zum Eingang der Eishöhle an einer steilen Felswand waren es dann noch 640 Höhenmeter, die bewältigt werden mussten. Dies geschah teilweise zu Fuß und zum Teil über eine Seilbahn, die die Gruppe 500 m höher brachte. Höhepunkt des Tages war dann die Besichtigung der größten Eishöhle Europas im Kalksteinmassiv des Tennengebirges. In einer 70 minütigen Besichtigung mussten die Besucher, ausgerüstet mit Hand-Karbidlampen, über 700 Stufen 140 Höhenmeter überwinden. Die vielen Eisformationen in den riesigen Höhlen wurden vom Höhlenführer mit Magnesiumlicht beleuchtet. Absolutes „Highlight“ war in einer mächtigen Eishöhle der riesige „Eiselefant“, der sich im Laufe vieler Jahre durch einsickerndes und in der Höhle dann gefrierendes Schmelzwasser zu einer gigantischen Eisfigur entwickelte. Gut beleuchtet durch das Magnesiumlicht konnten die Besucher diesen Elefanten lange bestaunen.
Zufriedene und gut gelaunte Teilnehmer fuhren dann wieder mit dem Bus hinunter nach Werfen und weiter in das Quartier zum „Zistelberghof“ in Werfenweng. Nach einem ausgiebigen Abendessen und einer ruhigen Nacht wurde über die
Unternehmungen am zweiten Tag beraten. Letzten Endes gab das sich bessernde Wetter den Ausschlag und man beschloss, wie vorgesehen die Almenwanderung durchzuführen. Mit dem Bus fuhren die Teilnehmer zum Ortsteil Zaglau und dann mit der Kabinenbahn zur Bischlinghöhe in 1834 m hinauf. Nebel und Wolken verzogen sich, ein Gruppenfoto wurde „geschossen“ und bei schönstem Wanderwetter marschierte die Gruppe los. Anfangs ging es auf einem Wiesenweg gleich steil hinab
vorbei am Ladenberg und der Moosalm zur Prokschalm. Nach einer kurzen Besichtigung wanderte man weiter zur Moosalm, der Mayrhofalm und Brandstättalm zur „Hackelhütte“. Dort war ausreichend Platz für alle Wanderer und man hatte einen schönen Blick auf Werfenweng, die Bischlinghöhe und das Tennengebirge mit dem „Hochthron“ in unmittelbarer Nähe. Bei Brotzeit und Getränken stärkten sich die Wanderer und berieten dann über die weitere Tour. Die Mehrheit entschied sich für die eineinhalbstündige Wanderung hinab zur Talstation der Kabinenbahn in Zaglau, der Rest marschierte praktisch wieder zurück über die Almen hinauf zur Bischlinghöhe und fuhr von dort mit der Kabinenbahn wieder hinunter zur Talstation. Von dort brachte der Bus die Teilnehmer wieder zurück zum Zistelberghof.
Am dritten Tage wurde bald nach dem Frühstück die Rückfahrt angetreten, denn in Werfen war die Besichtigung der Burg „Hohenwerfen“ eingeplant. Diese Burg macht schon von weitem einen imposanten Eindruck: Auf einem Felsenkegel im Salzachtal präsentiert sich dieses mächtige Bauwerk. Im Innenhof war schon mächtiges Treiben: Mittelalterliches Handwerk wurde dargeboten und Schwertkämpfer zeigten ihre eingeübten Angriffe. Bevor der Touristenansturm kam, führte der Guide in historischer Kleidung die Gruppe durch die Burgräume: Die Kapelle, den Glockenturm mit seinem historischen Uhrwerk und dem langen Pendel, das Zeughaus mit den Kampfausrüstungen, das Fürstenzimmer und die Folterkammer mit den Folterwerkzeugen. Hier zeigte die Schatzmeisterin Hanni Dillinger dann zur Belustigung der Teilnehmer, wie man an einem Pranger der gaffenden Menge ausgesetzt ist.
Eine weitere große Attraktion auf der Burg war die Greifvogelschau. Auf der Lindenwiese der Burg und in malerischer Kulisse gaben gut ausgebildete Falkner Einblicke über die jahrhunderte alte Kunst der Falknerei und zeigten, wie Falken, Adler, Geier und andere heimische Greifvögel im Flug ihre Beute schlagen. Die Besucher merkten, dass die Falkner viel Liebe und Geduld mit den Tieren haben und über großes Wissen über Biologie und Verhalten der Greifvögel verfügen.
Nach der Greifvogelschau stärkte sich die Gruppe durch ein üppiges Mahl im Burgrestaurant und trat dann die Rückfahrt nach Freyung an. Auf dieser Rückfahrt zog dann der Vereinsvorsitzende Helmut Kaspar ein Resümee über diesen gelungenen Ausflug und lobte die hervorragende Organisation dieser Reise durch seine Schriftführerin Rita Weiß, unterstützt von ihrem Ehemann.
Bericht und Fotos: Helmut Stampka