Foto: Helmut Stampka

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Wanderung auf der „Via Nova“ im Böhmerwald

Eine weitere Etappe auf dem „Via-Nova-Pilgerweg“ im Böhmerwald marschierte am 16. Juli eine 16-köpfige Gruppe der Waldvereinssektion Freyung. Die vom Vereinsvorsitzenden Helmut Kaspar organisierte Wanderung führte von Annin (Annathal) nach Sušice (Schüttenhofen) im Svatobor-Bergland. Diese 10 km lange Strecke ist zugleich auch ein Teilstück des „Gunther-Steiges“ (Vintířova Stezka), der von Niederaltaich nach Prag führt. Nachdem der Hl. Gunther (Vintíř) mit 90 Jahren um 1045 n.Chr. in der Einsiedelei bei Gutwasser verstorben war, wurden seine sterblichen Überreste später in das Benediktiner-Kloster Brevnov in Prag überführt.

Die Wanderung auf dem Pilgerweg führte die Gruppe zunächst entlang der Otava (Wottawa) durch ein Waldstück und über Wiesen zu der vier Kilometer entfernten Ortschaft Nuzerov (Nuserau). Einst zündeten hier die Ortsbewohner ein Feuer an, wenn fremde Truppen in Böhmen einbrachen. Nach Nuzerov durchquerte die Wandergruppe eine uralte Kirschplantage, bevor die Ortschaft Páteček erreicht wurde. Bei einer Wehr hinter der Ortschaft wies eine Tafel auf die Goldwäscherei hin. Kurz darauf wurden zwei sehr große „Seifenhügel“ entdeckt, die beweisen, dass hier einst Gold gewaschen wurde. Einige Kilometer weiter erreichten die Wanderer schließlich die Stadt Sušice (Schüttenhofen). Einst als Goldwäscher-Siedlung gegründet, war die Ortschaft vom 12.-13. Jhdt. Im Besitz der Bayer. Grafen von Bogen, die 1273 die Ortschaft an das Königreich Böhmen abtraten. Wirtschaftlich entwickelte sich die Stadt Schüttenhofen durch die Goldwäsche an der Wottawa, den Handel mit Bayern über den Goldenen Steig und die spätere Produktion von Phosphor-Streichhölzern. In der Stadt besuchte die Gruppe zunächst einen jüdischen Friedhof, danach kehrte sie in der Brauereigaststätte (Pivovar) „Švelch“ ein. Dort bedankte sich der Vereinsvorsitzende bei Helga Mayerhofer und Hannerl Hartl für die Unterstützung bei der Wanderung. Nach gutem Essen und Bier wieder zu Kräften gekommen war, ließen sich die Teilnehmer mit dem Bus zum 845 m hohen Berg Svatobor (Heiliger Hain) hinauffahren. Wegen des schlechten Wetters bestiegen nur einige Teilnehmer den 32 m hohen Turm. Ein kurzer Aufenthalt, dann fuhren die Teilnehmer mit dem Bus wieder hinunter nach Sušice, besichtigten die Kirche des Hl. Wenzel und den Abschluss des Ausfluges bildete eine Fahrt hinauf zur „Wallfahrtskapelle des Heiligen Schutzengels" (Kaple Anděla Stráž).

Bericht: Elmar Hart u. H. Stampka

Fotos: H. Gibis und F. Uhrmann