Foto: Helmut Stampka

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Waldverein Freyung: Ein toller Tagesausflug!

-Vier Aktivitäten an einem Tag-

Eine ungewöhnliche Idee hatte die rührige Vereinsvorsitzende des Bayerischen Wald-Vereins Freyung Marita Schiller: Vier verschiedene Aktivitäten sollen den Vereinsmitgliedern an einem Ausflugstag angeboten werden: Radfahren, Wandern, Schifffahrt u. Klosterführung sowie die Besichtigung einer Tropfsteinhöhle. Um dies alles durchführen zu können, plante Marita Schiller die teilnehmenden Vereinsmitglieder in drei Gruppen einzuteilen: in eine Radlergruppe, eine Wandergruppe und eine Kulturgruppe – je nach Lust und Können der Teilnehmenden. Als Gruppenführer wurden bestimmt: Franz Uhrmann für die Radlergruppe, Marita Schiller für die Wandergruppe und Helmut Stampka für die Kulturgruppe. Die Gruppenführer hatten natürlich im Vorfeld einige Tätigkeiten zu erledigen: Einen Bus mit Fahrradanhänger zu bestellen, den Verlauf der Touren mit den Zwischenstopps zu planen, die Reservierung der Plätze in einer Gastwirtschaft, die Terminvereinbarung für die Führung in der Tropfsteinhöhle, die Vorausbestellung der Karten für die Schifffahrt, den Termin für die Kirchenführung und die Reservierung eines Tisches im Biergarten der Klosterschenke.

Letzten Endes nahmen 32 Vereinsmitglieder an diesem großen Aktions-Tagesausflug teil. Schon früh am Morgen wurden am Busbahnhof in Freyung die Räder der Fahrradgruppe in den Anhänger verladen und um 7 Uhr ging die Fahrt los in Richtung Autobahn über Regensburg nach Kelheim.

Erstes Ziel war der Autohof bei der Autobahnausfahrt „Wiesent“ bei Wörth a. d. Donau. Hier wurde eine kurze Kaffeepause eingelegt, Kuchen wurde serviert und anschließend holten sich die 9 Teilnehmer der Radlergruppe ihre E-Bikes aus dem Anhänger und fuhren los zum Donauradweg nach Kiefenholz. Von dort führte die Radtour flussaufwärts der Donau vorbei an der Wallhalla - einem vom König Ludwig I. als „Tempel der deutschen Ehre“ erbauten Denkmal - über Donaustauf zur Einmündung des Regen an der „Steinernen Brücke“ in Regensburg. Ein kurzer Zwischenstopp wurde eingelegt, die Gruppe erfrischte sich mit einem leckeren Eis und machte einen Abstecher zum „Haus der Geschichte“. Auf der Weiterfahrt gelangten die Radler beim Regensburger Stadtteil Prüfening zur Mündung der Naab in die Donau und radelten weiter auf dem Donauradweg über Bad Abbach und Saal a.d. Donau bis Kelheim. Ab dort fuhr man dann noch 10 km flussaufwärts am Ufer der Altmühl entlang und erreichte nach einer knapp 6-stündigen Fahrt und eine Fahrtstrecke von insgesamt 68 km den Parkplatz für die Tropfsteinhöhle „Schulerloch“ nahe Altessing.

Die beiden anderen Gruppen fuhren mit dem Bus vom Autohof bei Wiesent weiter bis Kelheim. Dort verließen die restlichen 23 Teilnehmer den Bus.

Die elfköpfige Wandergruppe von Marita Schiller machte sich von hier auf die 15 km lange Wanderung nach Altessing. Zunächst ging es der Donau entlang flussaufwärts vorbei an der Einsiedelei Klösterl mit historischer Felsenkirche. Kurz danach ragten die ersten von zahlreichen Höhlen durchzogenen Jurafelsen empor, bevor die „Wiesenfurt“ erreicht wurde, eine malerische Streuobstwiese. An der Weltenburger Enge, dem bekannten „Donaudurchbruch“, mussten die Wanderer 100 Höhenmeter überwinden, um auf den Höhenrücken zu gelangen. Schattige Mischwälder und atemberaubende Aussichten von den Felsköpfen auf den Donaulauf sowie auf das Kloster Weltenburg luden zu einer Rast ein. Der weitere Weg ins Altmühltal verlief zunächst bergauf über den Hirschberg entlang des historischen „Keltenwalls“ – eine Schutzmauer, die vor 2000 Jahren die Kelten vor ihren Feinden schützte. Dort lag einst die keltische Stadt „Alkimoennis“ mit mehreren 1000 Einwohnern. Nach dem Abstieg zog sich links des Weges die Wildnis des Naturreservats Hammerleite mit den Schellnecker Felsen entlang, beliebt bei vielen Sportkletterern. Auf der rechten Seite begleitete die Wandergruppe der Arm eines Stillgewässers, der beim Bau des Main-Donau-Kanals als Ausgleich angelegt wurde. In Altessing angekommen überquerten die Wanderer die einzig mögliche Brücke über die Altmühl und gingen auf dem Wanderweg bis zum Parkplatz Schulerloch, wo kurz darauf sowohl die Kulturinteressierten mit dem Bus als auch die Radlergruppe eintrafen.

Die dritte Gruppe, die 12 köpfige Kulturgruppe, machte sich nach der Ankunft in Kelheim am Busparkplatz nahe der Schiffanlegestellen auf die Suche nach dem Schiff für die gebuchte Schifffahrt zum Kloster Weltenburg. Vom Gruppenführer Stampka erhielten die Teilnehmer die Karten und bestiegen das bereits am Donauufer angelegte Schiff „MS Maximilian II“. Bei herrlichem Wetter und angenehmer Temperatur machte sich das Schiff auf die 5,5 km lange Fahrt flussaufwärts der Donau zum Kloster Weltenburg. Dieses Teilstück der Donau gehört zum Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“ und wurde bereits 1840 vom König Ludwig unter Schutz gestellt. Nachdem man in Kelheim vom Schiff noch einen herrlichen Blick auf die hochgelegene Befreiungshalle hatte, richtete sich der Focus der Passagiere nunmehr auf die beeindruckende Flusslandschaft in diesem tiefen Taleinschnitt, zunächst stark bewaldet, dann immer mehr mit kahlen und hohen Kalksteinfelsen. An der engsten Stelle des Donaudurchbruches, wo schon die Sicht auf das Kloster Weltenburg kam, ragten die Kalksteinfelsen bis zum 70 m hoch aus dem Wasser und dort lag auch mit 20 m die tiefste Stelle der Donau zwischen Weltenburg und Passau.

Im Kloster angekommen machte es sich Gruppe dann im Biergarten der Klosterschenke gemütlich, genoss das süffige Bier und die guten Gerichte. Anschließend besuchte man unter Führung die prachtvolle Klosterkirche St. Georg, die im Stil des bayerischen Hochbarocks von den Gebrüdern Asam erbaut wurde. Weltenburg zählt zu den ältesten Klöstern Bayerns, wurde bereits 617 gegründet und besitzt die älteste Klosterbrauerei der Welt. Nach der Kirchenführung hatte die Gruppe noch eine Stunde zur freien Verfügung, dann marschierte man zum Busparkplatz und fuhr zum Parkplatz Schulerloch bei Altessing, wo gleichzeitig die beiden anderen Gruppen von der Radltour und der Wanderung eintrafen.

Zum Abschluss der Tagesfahrt hatten alle Teilnehmer noch eine 30 minütige Führung durch die Tropfsteinhöhle „Schulerloch“. Diese Höhle diente einst als Wohnstätte der Neandertaler und eiszeitlicher Tiere. Die Besonderheit dieser Tropfsteinhöhe ist das einzigartige Wasserbecken (Beckenstalagmit). Zum Ende der Führung gab es noch eine Höhlenwand-Projektion, bei der durch beeindruckende Bilder eine fast reale Zeitreise von der Erdentstehung über das Jurameer bis hin zu den Riesen der Eiszeit und den Neandertalern gezeigt werden.

Nach der Besichtigung der Tropfsteinhöhle fuhren alle Teilnehmer noch zum Gasthof „Ehrl“ in Altessing zur Einkehr.

Während der Rückfahrt nach Freyung bedankte sich die Vorsitzende Marita Schüler nochmals bei allen Mitgliedern für die Teilnahme an dieser besonderen Tagesfahrt und bei den drei Gruppenführern für ihre Bereitschaft, je eine Gruppe zu übernehmen. Die Teilnehmer ihrerseits bedankten sich bei der Vorsitzenden für die hervorragende Planung dieses Ausfluges und die gelungenen Aktivitäten an diesem Tag.

Bericht: Stampka Helmut

Fotos: Schiller Marita und Uhrmann Franz