Bei Traumwetter mit Spikes auf den Siebensteinkopf (22.02.2025)
Unterwegs im Waldgeschichtlichem Wandergebiet
Wegen teils vereister Wege ließen 10 Wanderbegeisterte der Sektion Freyung des Bayerischen Wald-Vereins die Langlaufskier zuhause und schnallten stattdessen Winter-Spikes auf ihre Bergschuhe. Gestartet wurde am Parkplatz Wistlberg in Finsterau, wo der markierte Weg „Wasseramsel“ zur Alten Klause führte, deren Nutzung bereits Mitte des 19. Jahrhunderts eingestellt wurde. Von da führte ein schmaler Pfad entlang des Reschbaches leicht bergauf zum nächsten Etappenziel – der Reschbachklause, die im Jahr 1860 errichtet wurde und als die größte im Bayerischen Wald gilt. Immer wieder wurden unterwegs kurze Stopps eingelegt, um bizarre überhängende Eisskulpturen im fließenden Gewässer oder einen frisch angelegten Biberdamm fotografisch festzuhalten.
Nach einer Trinkpause an der Reschbachklause, wo man auf den in CZ gelegenen Schwarzkopf (Černá hora) blicken konnte, wanderte die Gruppe weiter stetig bergauf bis zur Landesgrenzemarkierung.
Dort bogen die Wanderer rechts ab und man erreichte nach kurzem Schlussanstieg das Gipfelkreuz des 1.263 m hohen Siebensteinkopfes.Auf dem Gipfelplateau, das zu einer Mittagsrast einlud, hatte man freien Blick in den Böhmerwald, nach Finsterau und auf den Lusen.
Etwas steiler und in Serpentinen bergab – vorbei an den sogenannten „sieben Felsen“ – bog man bei der nächsten Abzweigung links in Richtung Bučina ab.
Ab der Teufelsbachklause verlief der Weg zunächst entlang eines Wassergrabens, der die Klause speist, über einen Holzbohlenweg durchs Finsterauer Filz
zurück zum Ausgangspunkt Wistlberg.
Die 10 km lange eindrucksvolle und erlebnisreiche Tour ließ man bei einer Einkehr im Gasthof Fuchs in Mauth kulinarisch ausklingen.
Bericht und Fotos: Marita Schiller
Waldverein startet ins Wanderjahr traditionell mit einer Tour in Freyung
Die diesjährige abendliche Winterwanderung wurde von Vorstandsmitglied Rosa Mörtl organisiert und geführt. Mit Taschen- bzw. Stirnlampen ausgerüstet traf sich eine 26-köpfige Gruppe vor der Stadtpfarrkirche Freyung beim Marienbrunnen.
Von dort ging es in Richtung Bahnhofstraße, wo man auf einem markierten Wanderweg über den Galgenhügel und der Hermannsau zur Eishalle wanderte.
Weiter auf dem Wanderweg am Waldrand führte die Strecke zunächst hinauf über die Eishalle zum Marterberg, wo man den herrlichen Blick auf die Stadt genoss.
Anschließend ging es dann wieder zurück über den Sollalift und vorbei an den Wolfsteiner Chalets.
Nach einer Stärkung in geselliger Runde im Café Uhrmann ging es wieder zu Fuß zurück in die Stadt.
Start um 16.30 Uhr, Ankunft 18.00 Uhr
Wanderteilnehmer: 26 Pers.
Im Restaurant kamen noch 4 Pers. hinzu.
Text: Rosa Mörtl
Fotos: Marita Schiller
Grenzwanderung im Dreisesselgebiet
Für die Waldvereinssektion Freyung organisierte das Vorstandsmitglied Dr. Josef Schraml eine schöne und anspruchsvolle Wanderung im Gebiet des Dreisesselberges. Zehn Vereinsmitglieder nahmen an dieser Tour teil, fuhren von Freyung zum Dreisessel und parkten ihre Pkw´s an der Dreisesselstraße oberhalb der Kreuzbachklause (885 m).
Bei schönem Wetter und umgeben vom bunten Herbstwald marschierten die Wandergruppe anfangs auf einer Forststraße, dann auf einem Waldsteig in östlicher Richtung zur bayerisch-böhmischen Grenze beim Spitzenberg und auf böhmischer Seite weiter zum nahegelegenen „Rosenauer Gedenkstein“ (925 m). Die dort angebrachte Gedenktafel erinnert an den Erbauer des Schwarzenbergischen Schwemmkanals Josef Rosenauer, ehem. Ingenieur und Schwemmdirektor des Fürsten Schwarzenberg. Dieser Kanal wurde in den Jahren 1779 -1821 erbaut, hat eine Länge von 52 km und wird im Bereich der Böhmerwaldhänge von 29 Bächen mit Wasser versorgt. Der Schwemmkanal beginnt etwa 3 km nordöstlich des Dreisesselberges am Světlá-Bach (Lichtwasser), wird an den nördlichen Hängen des Böhmerwaldes von 29 Bächen gespeist, bevor er bei Haslach im Mühlviertel in die „Große Mühl“ mündet. Die Holz-Scheiter aus dem Böhmerwald gelangten weiter über Große Mühl nach bei Neuhaus a.d. Donau. Von dort wurde das Holz weiter transportiert, insbesondere nach Linz und Wien.
Am Rosenauer-Denkmal legte die Gruppe eine kurze Pause ein, verzehrte die mitgenommene Brotzeit und marschierte dann weiter flussaufwärts des Světlá-Baches, überquerten diesen und gelangten wieder an die Grenze nach Bayern. Ab da wurden die Wanderer gefordert, denn auf dem 1,5 km langen Grenzsteig bis zum Dreisesselgipfel mussten 300 Höhenmeter überwunden werden. Etwas außer Atem gelangt erreichte die Gruppe schließlich den Berggipfel in 1302 m Höhe. Auf der Felsengruppe, wo der Sage nach einst die drei Könige von Bayern, Böhmen und Österreich zusammensaßen, machte die 1. Vors. Marita Schiller das obligatorische Gruppenfoto. Anschließend begaben sich die Teilnehmer zur Aussichtsplattform und bestaunten dort den neu aufgestellten Photo-Point, der durch seine Gestaltung und Schrift eine Liebeserklärung an den Bayerwald darstellt („I mog Bayerischer Wald“). Bei der Einkehr im Berggasthof genossen die Wanderer Speisen und Getränke und erholten sich von der anstrengenden Tour auf den Dreisesselberg. Letztlich machte man sich auf den Rückweg. Auf dem Europäischen Wanderweg E 6 ging es gleich zwei Kilometer steil bergab bis zum Rollmannsberg (1042 m)
und weiter zum Kreuzbach, ab da führte eine Forststraße zur Dreisesselstraße, wo die Wanderer wieder in ihre Autos stiegen und zurück nach Freyung fuhren. Zum Abschluss bedankte sich die erste Vorsitzende Marita Schiller bei Herrn Dr. Schraml für die Organisation und die Führung dieser anspruchsvollen Wanderung.
Bericht: Helmut Stampka
Fotos: Marita Schiller
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Zum Abschluss auf den Rindlschachten mit der 1. Vorsitzenden Marita Schiller
Die Sektion Freyung des Bayerischen Wald-Vereins beendet das Wanderjahr mit einer Schachtenwanderung im Falkensteingebiet.
Eine neunköpfige Gruppe der Sektion Freyung des Bayerischen Waldvereins startete bei Traumwetter am Wanderparkplatz Scheuereck. Die Silberblattmarkierung führte die Wanderer zunächst durch das Höllbachtal bis zur Schwelle, einem ehemaligen Triftteich, wo man nach einer Stunde eine kurze Rast einlegte. Weiter ging es steil bergauf auf schmalen Pfaden durch den herbstlich gefärbten Schluchtenwald, entlang von imposanten Schwefel-Felsformationen und dem natürlichen Verlauf des Höllbaches mit seinen herabstürzenden Kaskaden. Bevor man das eigentliche Tagesziel – den Rindlschachten – erreichte, machte die Wandergruppe einen Abstecher zum 1.337 m hoch gelegenen Lackenberg, über dessen Gipfelplateau die Grenze zu Tschechien verläuft. Der Weg dorthin eröffnete einen Rundumblick auf die Gipfel des Bayerischen und Böhmischen Waldes: Lusen, Rachel, Falkenstein, Poledník.
Beeindruckend ist die Vegetation auf dem Rindlschachten. Von den einst schattenspendenden Ahornbäumen sind noch viele erhalten und der sehr robuste, aber seltene Schwalbenwurzenzian erreicht hier eine Wuchshöhe von 60 cm. Die Kulturgeschichte der Schachten im Allgemeinen und die des Rindlschachten im Besonderen sind auf Holztafeln festgehalten und boten den Waldvereinslern interessante Details: Fernab von Siedlungen begannen die Waidler im frühen 17. Jahrhundert in den hochgelegenen Wäldern Lichtungen als Weideflächen zu schaffen. Durch die per königlichem Dekret erlaubte Rinderhaltung auf den Hochflächen des Bayerischen Waldes konnte die wirtschaftliche Lage der Menschen verbessert werden. Den 1.140 m hochgelegenen Rindlschachten nutzten zum Beispiel die Lindberger Bauern von 1622 bis 1960 als Weidefläche für ihre Jungrinder (= Rindln). Jedoch mussten nach und nach die meisten Hochflächen der staatlichen Wiederaufforstung weichen. Im Falkensteingebiet befinden sich heute noch mehrere dieser sog. „Schachten“, die dank dem Widerstand des Bayerischen Wald-Vereins der Wiederaufforstung standhielten.
Über gut begangene Steige bzw. ehemalige Forststraßen führte der Abstieg entlang des Rindl- bzw. Kolberbaches zurück zum Wanderparkplatz. In Spiegelau ließ man die Herbstwanderung im Café Würzbauer bei Kaffee und Kuchen ausklingen.
Bericht:Marita Schiller
Fotos: Marita Schiller
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Wanderung zu Spuren der Wiesenbewässerung und der Goldwäscher
Der zweite Vorsitzende der Waldvereinssektion Freyung Elmar Hartl unternahm mit 21 Vereinsmitgliedern eine Wanderung in den Wäldern zwischen Schnellenzipf und Langreut, wo man heute noch auf Spuren der Wiesenbewässerung und der Goldwäscher trifft. Nachdem die Teilnehmer nach einer Fahrt mit den Privat-Pkws im Wald zwischen Schwarzenhal und Schnellenzipf ihre Fahrzeuge parkten, marschierten sie zunächst ein kurzes Stück bis zum Zwickelsteig im sog. „Fuchsloch“, wo ein über 2 Meter tiefer Einschnitt zu sehen ist, in dem noch vor einigen Jahrzehnten Wasser des Schwarzbaches unterhalb von Schwarzenthal im „Zassauer-Wässerungsgraben“ nach Schnellenzipf geleitet wurde. Durch die damals angewendete Wiesenbewässerung konnten die Bauern den Ertrag steigern, bevor sie später mit Kunstdünger den Ertrag erschwinglicher machten. Wo bewässert wurde, verschwand der Schnee schneller und das Gras wuchs früher und besser; auch Trockenperioden wurden nicht so schnell zum Problem. Daher betrieb man schon seit Jahrhunderten einen großen Aufwand, um solche Gräben zu bauen. Heute werden die Wiesen praktisch nur noch aus Naturschutzgründen in Ausnahmefällen bewässert. Beim „Runenhof“ in Schnellenzipf stießen die Wanderer auf einen weiteren Wässerungsgraben. Dort erklärte der Wanderführer, dass der Graben bis zu diesem Hof 3,5 km lang ist und einer der wenigen Wässerungsgräben im Bayerischen Wald ist, in denen heute noch Wasser fließt. Er wird immer noch ausgebessert, was an den Pfählen und verbauten Brettern zu erkennen ist. Der Graben beginnt im Wald nördlich von Schwarzenthal im Quellbereich der „Stierhofreuter Seuge“ und wird „Langreuter Wässerungsgraben“ genannt, bis er in den Sulzbach mündet, der wiederum in einem Graben am Hang entlang bis hierher fließt.
Vom Runenhof war es nicht mehr weit bis zu einer Forststraße, die unten in der Senke das „Grubenfeld Sulzau“ durchschneidet.. Dieses Grubenfeld wurde von Hermann Kerscher, einem Mitarbeiter des Landesamtes für Denkmalpflege, am Computer im BayernAtlas – Geländerelief - entdeckt, als er einen Vortrag über den Goldenen Steig vorbereitete. Um die Waschhügel besser zu sehen, wurde ein kurzer Abstecher in den dichten Wald gemacht. Zum Beweis, dass dort wirklich Gold gewaschen wurde, zeigt Elmar Hartl in einem speziellen Objektträger einige Flinserl, die er dort beim Waschen gefunden hatte. Diese sind vor langer Zeit den Goldwäschern entwischt.
Auf dem Rückweg wies er dort, wo sich die Forststraße und der Sulzbach kreuzen, noch darauf hin, dass historischen Karten im BayernAtlas zeigen, dass ursprünglich der Sulzbach in den Zassauer Wässerungsgraben mündete. Also wurde der Graben, in dem heute noch der Sulzbach fließt, erst später gebaut. Bei den geparkten Autos angekommen, fuhren die Teilnehmer in Richtung Bischofsreut. Unterwegs wurde noch ein kurzer Zwischenstopp bei der ehemaligen Kneippanlage in Langreut eingelegt. Diese Anlage war Teil des „Langreuter Wässerungsgraben“, der bis zum Grubenfeld Salzau führt. Daher ist es denkbar, dass der Graben von den Goldwäschern geschaffen wurde, da die Quellen des Sulzbaches u. U. zu wenig Wasser lieferten und erst später die Siedler ihn für die Wiesen-bewässerung benutzten. Diese Vermutung ist ausschlaggebend dafür, dass auch kurze Stücke der Gräben oberhalb des Grubenfeldes zu dem eingetragenen Bodendenkmal Sulzau gehören.
Zum Abschluss dieser zweieinhalbstündigen „Exkursion“ hielt die Wandergruppe noch Einkehr im Landhotel „Matthiasl“ in Bischofsreut.
Bericht: Elmar Hartl
Fotos: Dr. Peter Dillinger und Rita Weiß
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